Alte Kirche und Kreuzkirche Stuttgart-Hedelfingen
  Alte Kirche · GESCHICHTE
 
 

 

 

 

Alte Dorfkirche in Hedelfingen

Liegt an einer alten Römerstraße. 1819 oberhalb Hedelfingen bei Weil wurde die Entdeckung einer vollkommenen Römerstraße (Stratum) gemacht.

Nach den Römern siedelten sich Alemannen an 260 – 500 n. Chr. Vermutlich kommt der Name von einem örtlichen Sippenführer namens Hadolf, Haydulf.

Um 500 kamen die Franken, mit den Franken auch das Christentum. Sie begannen auch zu missionieren. An Stelle von altalemannischen Opferstätten erhoben sich Kirchen.

1246 erste urkundliche Nennung. Aufgrund eines Tauschvertrages unterschrieb ein Rvelino de Haedelvingen als Zeuge.
Erstellung des Langhauses Mitte des 13. Jahrhundert als Wehrkirche.
1303 Urkunde von Bischof Heinrich II aus Konstanz der eine Förderung des Gottesdienst in der Kapelle zu Hedelfingen, einer „filiale ecclesiae Nellingen“ bestätigt. Die Probstei Nellingen gehört zu der mächtigen Abtei St. Blasien im Schwarzwald.

 

 

Seit 1317 ist die Zisterzienserabtei Fürstenfeld bei München in Hedelfingen begütert.
„....verkaufen an Kloster Fürstenfeld 10 Morgen Weingarten und ein Baumgärtlein dabei zu Hedelfingen....

Von daher kommt das Patronat des Heiligen Leonhard. 1360 wurde die St. Leonhardkirche als eigenständige Kirchengemeinde im Einkommensregister des Bistums Konstanz geführt.

Erste Ausmalung der Kirche im 13. Jahrhundert. Älteste Bemalung in einer Stuttgarter Kirche.

1449 Krieg zwischen Graf von Wirtemberg und Eßlingen wegen Durchgangszollerhöhung (Kaiser)
Von beiden Seiten Überfälle auf benachbarte Ortschaften. Große Zerstörungen bei der Alten Kirche


1468 Reparatur der Kirche und Anbau des Chors.

2. Bemalung der Kirche. Belehrungskirche. Darstellung der 10 Gebote. Teufelin.


 

 

1514 Aufstand des Armen Konrads

1534 Herzog Ulrich führt die Reformation in Württemberg ein.

1546 Schmalkaldischer Krieg: Die protestantischen Fürsten und Städte, die sich im Schmalkaldischen Bund zusammengeschlossen haben, verlieren gegen den Kaiser.

1548 Ein Erlass Kaiser Karls V., der in einer Übergangszeit die Wiedereingliederung der Protestanten in die katholische Kirche regeln soll. Viele evangelische Pfarrer werden entlassen und flüchten.

1555 Der Augsburger Religionsfriede gibt dem jeweiligen Landesherrn das Recht, über die Religion seiner Untertanen zu entscheiden.

„Cuius regio, eius religio“.

Danach gibt es evangelisch-lutherische und Katholische Territorien in Deutschland und endlich Frieden im Reich.

1552 erste Schule in Hedelfingen, allerdings reine Winterschule.

1559 Schulpflicht in Württemberg, erstes Land in Europa.

1584 wurde Hedelfingen von der Pest heimgesucht.

1611 kam erneut eine Pestepidemie, die auch in Hedelfingen viele Opfer forderte, so dass der Friedhof um die Kirche zu klein ist. Durch eine Stiftung von Schultheiß Mautz und Altschultheiß Josef Mayer war es möglich ihn zu erweitern.

Der Dreißigjährige Krieg 1618 – 1648 verursacht eine große Verarmung der Bevölkerung. Einwanderung aus der Schweiz und Tirol.

Auch in den Reunionskriegen Ludwigs XIX von Frankreich wurde Hedelfingen heimgesucht. General Melac machte für mehrere Tage Quartier im Ort.

In den Friedenszeiten des 19. Jahrhundert wuchs Hedelfingen ständig.

1796 Einbau von Emporen um die angewachsene Bevölkerung unterzubringen.


 


Im Chorraum war die Orgel.

 

1929/1930 Bau der neuen Kirche. Mit der Fertigstellung der Neuen Kirche keine Gottesdienste mehr in der Alten Kirche.

1944 schwer zerstört.

1958 mit Hilfe der Stadt Stuttgart wieder erbaut und als Hafenkirche und Friedhofskirche „als städtischer Freiraum für Beerdigungen“ genutzt.

1542

500 Einwohner
1615 650 Einwohner
1648 160 Einwohner
1692 381 Einwohner
1800 927 Einwohner
1825 1137 Einwohner, 163 Häuser, 7 je Haus
1855 1229 Einwohner
1875 1604 Einwohner
1900 2378 Einwohner
1925 3524 Einwohner
heute 5400 Einwohner